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Kompetenzzentrum Soziale Robotik

BMBF fördert transdisziplinären Forschungsverbund

© Hochschule Ruhr West

Bottrop/Mülheim an der Ruhr, den 15. Dezember 2022. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau eines Kompetenzzentrums Soziale Robotik im Ruhrgebiet. Insgesamt stehen dem Forschungsverbund, bestehend aus Hochschule Ruhr West (HRW), Hochschule Niederrhein, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, Evangelische Hochschule Nürnberg und Fraunhofer-inHaus-Zentrum für die Arbeit mit Stadtverwaltungen und Bürger:innen etwa vier Millionen Euro in den nächsten drei Jahren zur Verfügung.

Aufgaben und Ziel des Kompetenzzentrums Soziale Robotik „RuhrBots“

Das Kompetenzzentrum Soziale Robotik „RuhrBots“ erforscht bürgernahe und nutzenden-gerechte soziale Roboter in den Stadtverwaltungen der Metropole Ruhr. Soziale Roboter werden hierzu in verschiedenen Einrichtungen der Stadtverwaltungen eingesetzt und gemeinsam mit den Beschäftigten, Bürger:innen und dem interdisziplinären Forschungsteams gestaltet, weiterentwickelt und beforscht. Hierdurch sollen Nutzungshürden reduziert, die sozialen Roboter nahbarer und ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Vielfalt der Menschen trainiert werden. „Orte wie Stadtbüchereien sind allen Bürger:innen zugänglich, so dass sie ideal geeignet sind Zugangsbarrieren oder auch Diskriminierung durch technische System zu untersuchen“, erläutert Dr. Carolin Straßmann, selbst erfahrene Roboterforscherin, die die Forschungsarbeiten im Kompetenzzentrum in den nächsten drei Jahren koordiniert. Der Einsatz von sozialen Robotern kann eine tolle Ergänzung für den Service sein – vor allem im Hinblick auf den Fachkräftemangel, der zunehmend auch in Stadtverwaltungen zu spüren ist.

Es gibt viel zu tun und viele Expertisen werden gebraucht, um akzeptierte und zukunftsfähige Lösungen zu finden. Um Berührungsängste der Bürger:innen abzubauen, setzt das Zentrum auf die Nutzung von Erkenntnissen aus dem Positive Computing und bindet die Bevölkerung aktiv in die Forschung ein. Technische, psychologische, wirtschaftliche und gestalterische Fragestellungen beschäftigen das Konsortium genauso wie ethische und soziale Auswirkungen der Arbeiten und Veränderungen, die sich für Prozesse und Ausbildungserfordernisse in der öffentlichen Verwaltung ergeben. Es wird ein Showroom entstehen, der als Ort der Begegnung und Diskussion auch Inspiration bietet für Unternehmen und Startups in der Region.

Mitwirkende des Kompetenzzentrums

Koordiniert werden die Partner und Arbeiten des Kompetenzzentrums durch die Projektleiterin Dr. Carolin Straßmann von der HRW in Bottrop. Prof. Dr. Sabrina Eimler und Prof. Dr. Aysegül Dogangün aus dem Institut Informatik in Bottrop behandeln unter anderem Aspekte der Mensch-Technik Interaktion, gestalterische und psychologische Perspektiven einer diversitätsgerechten Interaktion mit Robotern. Ein Virtual Reality Labor soll Einsatzszenarien und Abläufe bereits vor der Installation in den Stadtverwaltungen erlebbar machen, um Hürden und kritische Aspekte möglichst früh erkennbar zu machen. Prof. Dr. Simone Roth aus dem Wirtschaftsinstitut der HRW in Mülheim untersucht den Aufbau und Transfer der Ergebnisse des Kompetenzzentrums in ein Ökosystem. Die Hochschule Niederrhein (Prof. Dr. Edwin Naroska, Kompetenzzentrum FAST, Krefeld) nimmt den Datenschutz relevanten Aufbau von KI-Komponenten in den Blick, mit dessen Hilfe soziale Roboter die Bedarfe von Bürger:innen erkennen können. Um soziale Roboter nachhaltig in die Stadtverwaltungen zu integrieren, erforscht das Team um Prof. Dr. Andreas Gourmelon, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (Gelsenkirchen), notwendige Stellschrauben im Verwaltungssystem. Die ethische Reflexion des Projektes und des Einsatzes sozialer Roboter in Stadtverwaltungen betrachtet Prof. Dr. Arne Manzeschke (Evangelische Hochschule Nürnberg). Im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg entsteht unter Leitung von Wolfgang Gröting der Showroom, der die Projektergebnisse interessierten Gruppen zugänglich macht.

Viele weitere assoziierte Partner, die das Kompetenzzentrum mit ihren Perspektiven und Möglichkeiten bereichern, konnte der Verbund gewinnen, darunter: Entrance Robotics, „Es-geht-LOS“-Initiative, innowise GmbH, Institut Positive Computing, KSG | GfS GmbH, Prosperkolleg e.V., Stadtbibliotheken Bottrop und Duisburg, Stadt Duisburg, Stadt Essen, Stadt Herne, VHS Duisburg, WiN Emscher Lippe GmbH, Wirtschaftsförderungen der Städte Bottrop und Dortmund, Wissenschaft im Dialog und ZDI.

Die nächsten Schritte

Ein virtueller Kick-off bildete den Startschuss für das Projekt. Ende November trafen sich die insgesamt drei zur Förderung ausgewählten Kompetenzzentren für einen Austausch in Karlsruhe. Die Suche nach geeignetem Personal und die Planung der ersten Projektschritte mit den Anwendungspartnern stehen nun im Vordergrund. In den nächsten Wochen wird das Projektteam „RuhrBots“ bereits verschiedene Institutionen unter städtischer Verwaltung besuchen.

Bei Interesse an diesem Projekt als Bürgerwissenschaftler:in oder städtische Institution mitzuwirken, können sich Interessierte gern melden. Weiteres über RuhrBots und die anderen Kompetenzzentren sind auf dieser Website zu finden: https://www.interaktive-technologien.de/foerderung/bekanntmachungen/ra3

Originalmeldung:
https://www.hochschule-ruhr-west.de/kompetenzzentrum-soziale-robotik/

Ansprechpartnerin:
Beatrice Liebeheim-Wotruba
Hochschulmarketing und Kommunikation
Hochschule Ruhr West
beatrice.liebeheim@hs-ruhrwest.de
0208 882 54 251

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2022-12-19T12:42:05+01:0019.12.2022|Kategorien: Digitalisierung, Gesellschaft|Tags: , , |

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