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Flüsterprop.NRW

FH Aachen entwickelt Baustein für nachhaltige Luftmobilität

© FH Aachen | Arnd Gottschalk

Aachen, 04. Juli 2025. Wenn elektrische Flugzeuge sich am Markt durchsetzen sollen, müssen sie zwei wesentliche Bedingungen erfüllen: Sie müssen leichter und leiser werden. Das soll der sogenannte Flüsterpropeller gewährleisten, den die FH Aachen, die Helix-Carbon und die Westflug Aachen Luftfahrtgesellschaft in den nächsten drei Jahren im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem Titel “Flüsterprop.NRW” bis zur Serienreife entwickeln wollen. Das Projekt wird von der Landesregierung NRW im Rahmen der Förderrichtlinie Luftfahrt.NRW mit insgesamt rund 900.000 Euro gefördert.

Innovative und geräuscharme Luftfahrt
Heute wurden die Förderbescheide von Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, an die Projektpartner übergeben. Bei der Feier in den Räumen des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen betonte er: “Fluglärm belastet viele Bürgerinnen und Bürger – besonders in dicht besiedelten Gebieten. Das Land Nordrhein-Westfalen kümmert sich und setzt sich mit der Förderrichtlinie Luftverkehr.NRW für eine innovative und geräuscharme Luftfahrt ein.” Das Ziel sei ein Luftverkehr, der nicht nur klimafreundlicher, sondern auch leiser werde: “Deshalb fördern wir Innovationen, die den Lärm reduzieren. Ein geräuscharmer Flugzeugpropeller kann dazu beitragen, die Lärmbelastung zu reduzieren.”

Einsatz von CFK
Konkretes Ziel der Projektpartner ist es, die Geräuschemission von Elektroflugzeugen mit Hilfe des neuen Propellerlayouts um 3 dB(A) zu senken. Möglich wird dies durch die Verwendung von carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) – ähnlich wie bei Carbonrahmen für Fahrräder. Im Rahmen des Projekts wird erforscht, welche Form der Propeller haben muss und wie die einzelnen Carbonfasermatten angeordnet werden müssen, um eine maximale Effizienz bei gleichzeitig größtmöglicher Belastbarkeit zu erreichen. Ein positiver Nebenaspekt ist, dass durch die Verwendung von CFK das Gewicht des Propellers sinkt – angestrebt ist eine Reduktion um 2 Kilogramm. Projektleiter Prof. Dr. Frank Janser betont: “Entscheidend ist, dass wir am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück im Realbetrieb testen können.” In die Arbeit würden auch die Ergebnisse einfließen, die im Rahmen des Projekts Next Generation Electric-Flight Training (NEFT) seit 2021 mit zwei Elektroflugzeugen gesammelt worden seien.

Am Ende steht ein flugfähiger Prototyp
Im ersten Jahr des Forschungsprojekts stehen Datenerfassung und Simulation im Vordergrund. Die beiden NEFT-Flugzeuge – und vor allem ihre Propeller – werden intensiv vermessen, unter anderem mit 3-D-Scannern. Bei Flugtests werden die aktuellen Geräuschemissionen ermittelt. Auf dieser Basis werden am Rechner verschiedene Layouts entworfen. Im zweiten Jahr werden die Propeller produziert und im Windkanal geprüft, im dritten Jahr schließlich im Realbetrieb getestet. Das Ziel ist, am Ende einen flugfähigen Prototypen zu haben, auf dessen Basis Produkte für die Luftfahrt angeboten werden können. Eine wesentliche Rolle im Projekt kommt den Partnern zu: Der Propellerhersteller Helix wird sich um die Produktion kümmern, die Westflug-Werft beschäftigt sich mit der Frage, wie Montage, Wartung und Instandhaltung funktionieren.

Weitere Anwendungen sind denkbar
Im Rahmen des Projekts sollen auch weitergehende Fragen betrachtet werden: Wenn die Propeller sich bewähren, könnten sie auch in kerosinbetriebenen Flugzeugen zum Einsatz kommen, um die Lärmemission und den Verbrauch zu sehen. Speziell bei Elektroflugzeugen spielt auch das Thema Rekuperation eine Rolle; also der Versuch, im Gleit- oder Sinkflug Energie zurückzugewinnen. Auch dafür benötigen die Propeller eine spezielle Auslegung.

Originalmeldung:
https://www.fh-aachen.de/newsroom/artikel/fluesterpropeller-als-baustein-fuer-nachhaltige-luftmobilitaet

Ansprechperson:
FH Aachen
Mitarbeiter Presseabteilung
Arnd Gottschalk
+49 (0)241 6009 51090
gottschalk@fh-aachen.de

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2025-07-25T11:38:36+02:0025.07.2025|Kategorien: Mobilität, Nachhaltigkeit|Tags: |

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