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Mobiles Arbeiten und Corona

Zweites Teilprojekt von der HSPV NRW zur mobilen Arbeit während der Pandemie abgeschlossen

Mobilität und Corona (Bild: HSPV NRW)

© HSPV NRW

Bielefeld, 30. Juli 2021. Das im Sommer 2021 abgeschlossene Forschungsprojekt von Prof. Dr. Martina Eckert schließt an eine Inhaltsanalyse von verschiedenen Dienstvereinbarungen zur Telearbeit/ zum mobilen Arbeiten von 15 Landesbehörden aus dem Jahr 2019/2020 an. Nun ist der umfangreiche Forschungsbericht zu den Auswirkungen mobiler Arbeit auf Belastungen und Teambindung im Zusammenhang mit Corona erschienen. Die HSPV NRW hat das Einzelforschungsprojekt gefördert. Der Bericht wendet sich an Praktikerinnen und Praktiker. Im Herbst 2020 wurden die Erfahrungen mit mobiler Arbeit in fünf Behörden der Landesverwaltung NRW erhoben. Zwei Ministerien, eine Bezirksregierung und zwei nachgeordnete Behörden haben sich beteiligt (N= 1.554).

Wunsch nach Flexibilisierung

Über 85 % der Befragten wünschen sich eine Ausweitung und die Flexibilisierung der Arbeit. Bei einem Großteil der Befragten ist die Akzeptanz gegenüber flexiblen Arbeitszeitmodellen gewachsen. Je umfangreicher die Erfahrungen mit mobilem Arbeiten/Telearbeit vor dem Lockdown (März 2020) sind, desto stärker wird mobile Arbeit im zukünftigen Normalbetrieb gewünscht. Das heißt, Erfahrung macht Geschmack auf mehr. Im Mittelpunkt stehen Gründe, wie die Reduzierung konkreter Belastungen (freie Zeitfenster), die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, aber auch die Produktivitätssteigerung. Belastungen und Auswirkungen auf die Teamqualität werden von über 70 % der Befragten für geringfügig gehalten. Die Fähigkeit Privates von Beruflichem abzugrenzen (Grenzkongruenz), das Bedürfnis nach sozialen Kontakten (Anschluss), aber auch das Alter der Befragten korrespondieren jedoch mit erhöhten Belastungswerten und eingeschränkter Teambindung – wenn auch auf einem hohen Akzeptanzniveau.

Relevanz von Führungskompetenzen

Führung erweist sich als Schlüsselfaktor: Gelingt es Führungskräften auf Distanz zu führen (digitale Führungskompetenz), so ist das Belastungsniveau kleiner. Zudem werden Teamleistungen und die Teamunterstützung als tragfähiger eingeschätzt als bei einer defizitären digitalen Führungskompetenz. Bestand in Behörden bereits vor der Pandemie eine flexible Handhabung von Arbeitszeitmodellen (Dienstvereinbarungen), führt dies zu positiven Effekten bei allen Belastungs- und Teamvariablen sowie bei der Akzeptanz. Allerdings wünschen sich über 60 % der Befragten sowohl Fort- und Weiterbildungen als auch Unterstützungsangebote. Die Stichprobe bewertet mobiles Arbeiten euphorisch. Es wird jedoch dafür plädiert, Risiken, die sich für spezifische Zielgruppen oder bei bestimmten Bedürfnissen ergeben, ernst zu nehmen und diese frühzeitig strategisch zu berücksichtigen. Es ist zu beobachten, dass zahlreiche Kommunen und Behörden aktuell ihre Dienstvereinbarungen überarbeiten. Die Ergebnisse der Studie können dazu beitragen, relevante Optionen in zukünftigen Dienstvereinbarungen zu verankern sowie flankierende Maßnahmen (Support, Personalentwicklung, Fortbildung) zu konzipieren und vorzuhalten.

Originalmeldung:
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Ansprechpartnerin:
Hochschule für Polizei und Verwaltung NRW
Prof. Dr. Martina Eckert
 +49 2331 3678-3005

 

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2021-10-11T10:39:57+02:0005.10.2021|Kategorien: Mobilität|Tags: |

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