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Datenschutz im Smart Home transparenter machen

Verbundprojekt „UnboxingIoTPrivacy“

© Pixabay / Pixaline

Sankt Augustin, 13. Dezember 2023. Sprachassistenz-Systeme, eine automatisierte Heizungssteuerung oder Staubsaugerroboter: Gegenstände des sogenannten Internet-of-Things (IoT) erfreuen sich im Haushalt großer Beliebtheit. Ob sie dabei jedoch auch die Privatheit ihrer Nutzerinnen und Nutzer wahren, ist für diese zumeist nicht ersichtlich. Ein aktuelles Forschungsprojekt unter Koordination der H-BRS möchte dazu beitragen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich in Zukunft schon vor dem Kauf umfassend über alle für die Privatheit relevanten Funktionen informieren können. Dabei setzen die Forschenden auch auf die Mithilfe der Community.

Sie helfen beim Energiesparen, erheben Gesundheits- und Fitnessdaten oder ermöglichen den Zugriff auf Serien und Filme: Vernetzte technische Geräte machen unser Zuhause zum Smarthome. Häufig sind sie dazu mit dem Internet verbunden. Neben dem praktischen Nutzen stellt sich dann die Frage, wie es um die Datensicherheit und den Datenschutz bestellt ist. Belauscht der Sprachassistent private Gespräche, vermisst der Saugroboter die Wohnung, oder schaut der Fernseher neuerdings auch mit, aber in die Wohnung? Auf diese Fragen finden Verbraucherinnen und Verbraucher bislang häufig keine Antworten, weiß Professor Luigi Lo Iacono von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: „Gerade im Smarthome-Bereich kommen ständig neue Geräte auf den Markt. So viele und in einer so hohen Schlagzahl, dass mittlerweile keine einzelne Institution mehr in der Lage ist, ihre Funktionen vollständig zu testen“, sagt der Wissenschaftler.

Stärkung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung

Im Verbundprojekt „UnboxingIoTPrivacy“ möchten die Forschenden daher Werkzeuge zur systematischen Analyse privatheitsrelevanter Eigenschaften von vernetzten Geräten entwickeln. Diese Werkzeuge sollen es im nächsten Schritt möglich machen, die Geräteeigenschaften verständlich und nachvollziehbar aufzubereiten und diese dann Kaufinteressierten zur Verfügung zu stellen. Die Auswirkungen von IoT-Produkten auf die Privatheit von Menschen transparenter zu machen sei ein wichtiger Schritt zur Erfüllung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung: „In Deutschland darf jeder selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten bestimmen. Dies ist aber nur möglich, wenn die entsprechenden Informationen auch verfügbar und verständlich sind. Hier kann und muss die Forschung eine wichtige Rolle einnehmen“, sagt Projektleiter Lo Iacono.

Eine Plattform zum Austausch von Werkzeugen und Informationen

Damit möglichst viele Menschen von den Werkzeugen und Testergebnissen profitieren können, möchte das Projektteam diese gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickeln und über eine Online-Plattform bereitstellen. Mit den Werkzeugen wollen die Forschenden auf der einen Seite Expertinnen und Experten, aber auch technikaffine Privatpersonen dabei unterstützen, selbst Produkttests vorzunehmen. Auf der anderen Seite will das Projektteam ein eigenes Datenschutz-Label entwickeln, mit dem sich auch Laiinnen und Laien schnell und gut verständlich einen Überblick über die Privatheitseigenschaften bestimmter IoT-Geräte verschaffen können. Durch die Zusammenarbeit mit Verbraucherschutzorganisationen, Testplattformen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, wollen die Forschenden schon frühzeitig den Kontakt zu potenziellen Testerinnen und Testern herstellen. So soll sichergestellt werden, dass die entwickelten Werkzeuge möglichst anwenderfreundlich sind.

Originalmeldung:
https://www.h-brs.de/de/kum/pressemitteilung/alexa-siri-wie-haltet-ihr-es-mit-der-privatheit

Ansprechperson:
Daniela Greulich
Pressesprecherin
+49 (0)2241 865 641
daniela.greulich@h-brs.de

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2023-12-14T11:37:26+01:0015.12.2023|Kategorien: Digitalisierung, Vermischtes|Tags: |

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