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Angepasste Agroforstsysteme

Hochschule Rhein-Waal unterstützt regionale Landwirtschaft bei Zukunftsherausforderungen.

von links: Prof. Dr. Jens Gebauer und Prof. Dr. Dietrich Darr auf einer Wiese

© HS Rhein-Waal

Kleve, 15. Oktober 2021. „Angepasste Agroforstsysteme“ – ein sperriger Begriff, hinter dem sich nicht weniger als die Zukunft der Landwirtschaft verbirgt. Die traditionelle Landwirtschaft und der herkömmliche Ackerbau stehen vor großen Herausforderungen: Nicht nur die Folgen des Klimawandels mit seinen extremer werdenden Wetterbedingungen macht den Landwirt*innen zu schaffen; auch die gesellschaftlichen Bedingungen, wie etwa staatliche Subventionen und gesellschaftliche Erwartungen an die Landwirtschaft, ändern sich.

Nachhaltige Ernährungssysteme

Mit ihrem Forschungsschwerpunkt „Nachhaltige Ernährungssysteme“ hat sich die Hochschule Rhein-Waal auf die Fahnen geschrieben, an der Entwicklung von Lösungen für diese Herausforderungen mitzuwirken. Nicht nur theoretisch aus dem Lehnstuhl heraus, sondern vor allem in Zusammenarbeit mit regionalen Akteur*innen. Zahlreiche Kooperationen und Forschungsprojekte beschäftigen sich in den nächsten Jahren deshalb mit Themen wie den oben genannten „Agroforstsystemen“, also der Verzahnung von traditionellem Ackerbau und Gehölzen in Verbindung mit Tierhaltung. Dr. Florian Wichern, Professor für Bodenkunde und Pflanzenernährung, betreut einige solcher Projekte am Niederrhein bei der Konzeptionierung und den begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen. In diesem Kontext wird auch ein kleines Reallabor auf einer Streuobstwiese, auf der Schafe und Ziegen weiden, aufgebaut und mit einer Wetterstation ausgestattet. Das geplante Highlight für Tierfans: eine Eulenwebcam, um die ökologische Relevanz der Agroforstsysteme aufzuzeigen. Professor Wichern geht es bei Projekten wie diesen darum, einerseits von existierenden Systemen zu lernen und andererseits daraus Erkenntnisse abzuleiten, um sie weiterzuentwickeln: „Während in den Tropen und Subtropen in den letzten Jahrzehnten intensiv an agroforstlichen Systemen geforscht wurde, gibt es in Europa und Deutschland einen großen Nachholbedarf. Als international bestens vernetzte Hochschule können wir bei der Anpassung der vorhandenen Technologien an die Bedingungen der gemäßigten Breiten eine aktive Rolle spielen“, so Wichern.

Landwirtschaftliche Kooperationen

Auch der ökologische Landwirtschaftsbetrieb Berkhöfel profitiert von der Zusammenarbeit mit der Hochschule. Dort werden im Herbst auf zehn Hektar Fläche neue Hecken und Baumreihen gepflanzt. Dabei ziehen sich Reihen verschiedener Obst- und Nussarten, kombiniert durch weitere Gehölze durch die Ackerfläche. Dies soll die Biodiversität erhöhen, die Ackerkulturen vor extremen Wetterereignissen schützen und das Einkommen der Landwirt*innen diversifizieren. Besonders spannend für die Forschung sind auch die vorhandenen 50 Hektar Streuobstwiese des Hofes. „Dass sich solche Systeme förderlich auf den Boden auswirken, das Einkommen der Betriebe diversifizieren und zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren sind, ist weithin bekannt. Wir wollen mit unseren Versuchsflächen und durch die Begleitung bei der Umstellung der Betriebe diese Effekte für konkrete Agroforstsysteme unter hiesigen Bedingungen bestimmen und damit die positiven sozialen und ökologischen Leistungen der Landwirtschaft quantifizieren helfen“, so Prof. Dr. Dietrich Darr, Sprecher des Forschungsschwerpunktes.

Originalmeldung:
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Ansprechpartnerin:
Hochschule Rhein-Waal
Teamleiterin Hochschulkommunikation und -marketing
Victoria Grimm
+49 (0)2821 806 73-9697
victoria.grimm@hochschule-rhein-waal.de

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2021-11-29T12:25:58+01:0018.10.2021|Kategorien: Nachhaltigkeit|Tags: |

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