Die HS Düsseldorf forscht dazu wie Kinder digitale Medien wahrnehmen und nutzen

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Düsseldorf, 09. Dezember 2025.Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der digitale Medien von klein auf selbstverständlich sind. Schon im Kita-Alter prägen Tablets, Smartphones und interaktive Lernangebote ihren Alltag – mit Chancen für kreative und kognitive Entwicklung, aber auch mit Risiken für Aufmerksamkeit, Bewegung und soziale Interaktion. Wie Kinder selbst diese Technologien wahrnehmen, nutzen und bewerten, ist bislang jedoch wenig erforscht – genau hier setzt ein neues Forschungsprojekt der Hochschule Düsseldorf an.
Irene Dittrich, Professorin für Erziehungswissenschaften und Dekanin am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, leitet das Projekt „Perspektiven von Kindern auf digitale Medien – Postdigitale Bildungsräume in Kindertageseinrichtungen mit Kindern gestalten und evaluieren“ uns erhält dafür eine Förderung aus dem Bundeshaushalt in Höhe von rund 338.000 Euro. Das Vorhaben ist Teil eines bundesweiten Verbundprojekts und wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Zeitraum vom 1. Januar 2026 bis 31. Dezember 2028 unterstützt.
„Kinder wachsen selbstverständlich mit digitalen Medien auf – sie sind aktive Gestalter:innen ihrer medialen Umwelt“, sagt Dittrich. „Uns interessiert, wie Kinder digitale Technologien verstehen, welche Bedeutung sie ihnen zuschreiben und wie sie diese kreativ für ihr Lernen und Spielen nutzen. Diese kindlichen Perspektiven sind zentral, wenn wir über zukünftige Bildungsräume sprechen.“
Das Verbundprojekt wird gemeinsam von der Hochschule Düsseldorf, der Fachhochschule Potsdam und der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW durchgeführt. Ziel ist es, zu erforschen, wie Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren digitale Medien in Kindertageseinrichtungen erleben und einsetzen. Dabei werden sie selbst als „Co-Forschende“ aktiv in den Forschungsprozess eingebunden: Sie untersuchen digitale Technologien, gestalten postdigitale Bildungsräume und entwickeln eigene Anwendungen für den Kita-Alltag.
Durch Interviews, Beobachtungen und experimentelle Workshops entsteht ein umfassendes Bild davon, wie Kinder digitale Medien wahrnehmen und nutzen. Die Ergebnisse werden in eine Typologie kindlicher Medienorientierungen überführt, die als Grundlage für Co-Design-Prozesse mit Kindern dient. In diesen werden gemeinsam Prototypen für neue Bildungsräume und digitale Anwendungen entwickelt. Eine hybride Ausstellung sowie sogenannte „Realitychecks“ in Kitas ermöglichen es, die entwickelten Konzepte mit Kindern, Fachkräften und Eltern zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Begleitet wird das Projekt von einer breiten Wissenschaftskommunikation in Kooperation mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK). So sollen Fachkräfte, Eltern, Öffentlichkeit und Politik frühzeitig in den Austausch über die Ergebnisse eingebunden werden. Am Ende steht nicht nur eine praxisnahe Handreichung für pädagogisches Personal, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung zukunftsfähiger, kindgerechter Lernumgebungen im digitalen Zeitalter.
Originalmeldung:
https://soz-kult.hs-duesseldorf.de/aktuelles/meldungen/wie-kinder-digitale-medien-verstehen?showarrows=1&sid=touaa4xkdif4kyeo4si0onxl
Ansprechpartner:
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