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Unterstützung Klimaanpassung von ländlichen Regionen

Forschungsprojekt MaPro unterstützt ländliche Regionen bei Klimaanpassung

© TH OWL

Lemgo, den 14. November 2025. Wie Kommunen und Landwirtschaft gemeinsam Starkregenvorsorge vorantreiben können, stand Anfang November im Mittelpunkt eines ersten Vernetzungstreffens in Bevern.

Vertreter:innen aus Verwaltung, Landwirtschaft und Wissenschaft folgten der Einladung der Samtgemeinde Bevern und der TH OWL, um Erfahrungen zu teilen und gemeinsame Ansätze zu entwickeln.

Das Forschungsprojekt „Masterplan zur nachhaltigen und übertragbaren kommunalen Sturzflutvorsorge als transdisziplinärer Prozess“ – kurz MaPro –der TH OWL am Campus Höxter unterstützt ländliche Regionen dabei, Klimaanpassung praktisch und alltagsnah umzusetzen – mit einem Schwerpunkt auf der Vorsorge gegen Starkregen. Diese können Hangwasserabflüsse auslösen, die das Potenzial haben, erheblichen Schaden anzurichten.

Professor Dr. Klaus Maas erläuterte: „Das Wasser, das wir oberhalb in der Fläche zurückhalten, kann unten im Tal keinen Schaden mehr anrichten.“ Verena Weber aus dem Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik ergänzte: „Die Kommunen wissen, wie wichtig die Anpassung an den Klimawandel ist, aber oft fehlt der Einstieg. Genau da setzen wir an und liefern leicht nutzbare Werkzeuge.“

Bürgermeister Thomas Junker begrüßte die Gäste gemeinsam mit dem Kreislandwirt Frank Kolenberg. „Wir wollen unsere Region fit für den Klimawandel machen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns vernetzen und voneinander lernen“, so der Rathauschef.

Kurze Impulsvorträgen zeigten das facettenreiche Spektrum der Klimawandelanpassung in ländlichen Räumen auf. Das Team der TH OWL gab einen kurzen Einblick in das Projekt MaPro und erste Erkenntnisse.

Im Anschluss berichteten Tessa Harries und Jana Bricke, Klimaanpassungsmanagement im Landkreis Holzminden, über geplante Initiativen zur Starkregenvorsorge auf Kreisebene. Daran schloss sich ein spannender Bericht von Dr. Hendrik Habermann, Landwirt aus Hameln, zu seinen Erfahrungen mit konservierenden Bodenbearbeitungsverfahren an.

Vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft (NLWKN) stellte Malte Schilling die Starkregengefahrenhinweiskarten für Niedersachsen vor. „Die Karten geben Hinweise, wo sich das Wasser sammelt und wie schnell es fließt. Sie sind ein wichtiges Werkzeug, um präventiv zu handeln.“

Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zur Leitfrage „Wie können wir gemeinsam Verantwortung übernehmen?“. Bürgermeister Junker, Kreislandwirt Kohlenberg und Dr. Katrin Flasche von der Kommunalen Umwelt-AktioN Niedersachsen (UAN) diskutierten über mögliche Schritte. „Wir müssen weg vom Denken in Zuständigkeiten – hin zu gemeinsamer Verantwortung“, sagte Dr. Flasche. Junker ergänzte: „Landwirtschaft und Kommunen sind starke Partner bei der Klimawandelanpassung. Nur gemeinsam können wir Lösungen finden, die regional funktionieren.“

In der Vernetzungspause nutzten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit Katharina Pilar von Pilchau, TH OWL, die Starkregengefahrenhinweiskarten in Verbindung mit anderen Geodaten für bekannte Hotspots anzusehen. Viele suchten gezielt den Austausch für konkrete Flächen und Beispiele aus der Samtgemeinde.

Die Rückmeldungen fielen durchweg positiv aus. „Der Austausch hat Mut gemacht und gezeigt, dass wir nicht allein vor dieser Herausforderung stehen“, so eine Teilnehmerin aus der Verwaltung. Auch aus der Landwirtschaft kam Zustimmung: „Ich nehme viele Anregungen mit und habe interessante Gespräche geführt“, sagte ein Landwirt.

Samtgemeinde und Hochschule zogen ein positives Fazit. „Das große Interesse zeigt, wie wichtig das Thema ist, und wie wichtig es ist, daraus eine Gemeinschaftsaufgabe zu machen. Gerade in unserer ländlichen Region mit viel Acker- und Grünlandflächen in Kombination mit der Mittelgebirgstopografie erfordert dies eine enge Zusammenarbeit aller Akteure. Wir werden diesen Dialog weiterführen“, kündigte Bürgermeister Junker an.

Origialmeldung:
https://www.th-owl.de/news/artikel/detail/forschungsprojekt-mapro-unterstuetzt-laendliche-regionen-bei-klimaanpassung/

Ansprechpartnerin:
Bianca Lukas
Komm. Dezernatsleitung
Dezernat Kommunikation & Marketing
Sachgebietsleitung Marketing
+49 5261 702 – 5945
bianca.lukas@th-owl.de

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2025-12-17T09:11:50+01:0017.12.2025|Kategorien: Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung|Tags: |

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