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DESIREE – Schlüsselaspekte zur digitalen Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen.

(Bild: pexels | EVG Culture).

© pexels | EVG Culture

Bochum, 7. Dezember 2020. Die Entwicklung und der Einsatz digitaler Entscheidungsunterstützungssysteme in der Gesundheitsversorgung schreitet rasant voran. Dies geht mit grundlegenden Veränderungen in vielen Bereichen des Gesundheitswesens einher. Den ethischen und sozialen Auswirkungen dieser Veränderungen ist jedoch bislang zu wenig Beachtung beigemessen worden, sodass sie bislang bei der Gestaltung, Nutzung und Steuerung dieser Systeme nur unzureichend berücksichtigt werden.

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel von DESIREE, anhand von drei exemplarischen Fallstudien – Radiologie, Chirurgie und Pflege – ethische, soziale, berufliche und technische Schlüsselaspekte zur digitalen Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen zu erforschen. Dabei werden empirische und theoretische Ansätze kombiniert.

Phasen und Inhalte des Projekts

In Phase 1 des Projekts werden zunächst in den drei Fallstudien die auf der technischen- und der prozessualen Ebene auftretenden Probleme erfasst. Auf dieser Grundlage erfolgt in Phase 2 eine empirische und theoretische Untersuchung sozialer, normativ-ethischer und professioneller Aspekte aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten, der Heil- und Pflegeberufe bzw. der Gruppe der IT-Designer und -Anbieter. Darüber hinaus werden Auswirkungen auf der Ebene des Gesundheitssystems identifiziert und analysiert. Verschiedene Akteursgruppen, einschließlich Laien, werden aktiv in das Projekt einbezogen und ihre Perspektiven und ihr Fachwissen systematisch berücksichtigt.

Die Querschnittsanalyse über drei Anwendungsfälle hinweg ermöglicht es insgesamt, allgemeine Erkenntnisse für die ethisch und sozial verantwortliche Entwicklung, Nutzung und Steuerung der digitalen Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen zu ziehen. Die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe konzentriert sich in DESIRRE auf normativ-ethische Aspekten der Verantwortung. Dazu gehören Analysen zur Verteilung der Verantwortung unter professionellen und nicht-professionellen Pflegekräften sowie zur Rolle von IT-Designern und -Herstellern.

Als analytisches Instrument bringt die Arbeitsgruppe der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe einen innovativen sechsstelligen Verantwortungsbegriff zum Einsatz. Dieser Begriff trägt wesentlich der Möglichkeit einer Distribution von Verantwortung unter mehreren Akteursgruppen Rechnung und erlaubt es überdies, die zeitliche Dimension von Verantwortung systematisch zu berücksichtigen.

Originalmeldung:
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Ansprechpartnerin:
EvH RWL
Mitarbeiterin Presseabteilung
Julia Gottschick
+49 (0)234 36901 123
gottschick@evh-bochum.de

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2020-12-07T10:07:18+01:0007.12.2020|Kategorien: Digitalisierung|Tags: |

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