Projekt “DETEK-T” der FH Münster untersucht Glasfaserkabel zur Schmutzwassertrennung.
Münster/Steinfurt, 13. September 2017. Im Technikum von Prof. Dr. Helmut Grüning an der FH Münster sieht es gerade ein wenig nach Kabelsalat aus. Das muss aber so. Denn er forscht zusammen mit Doktorand Christian Schmidt und der wissenschaftlichen Hilfskraft Andrea Börgermann an einer Methodik, wie man in der Kanalisation Fehleinleitungen entdeckt – genauer gesagt, wo Schmutzwasser in das Netz für Regenwasser fließt. Das will das Team mithilfe von Glasfaserkabeln im Projekt DETEK-T überprüfen. DETEK-T ist die Kurzbezeichnung für das Projekt „Detektion von Fehleinleitungen in Trennsystemen und Reduktion der resultierenden Gewässerbelastung“.
Fehleinleitungen bei Kanalisationen
Fehleinleitungen im Regenwasserkanal zu finden ist allerdings ziemlich kniffelig. Deshalb entwickelt das Team eine Methodik mit Glasfaserkabeln. „Dazu muss man wissen, dass die Umgebungsluft im Kanal und das Regenwasser zumeist kühler als Schmutzwasser ist“, erklärt Schmidt. „Glasfaserkabel sind so sensibel, dass sie bei gemessenen Temperaturunterschieden im Kanal das eingebrachte Laserlicht in veränderter Wellenlänge an das Auswertegerät zurückstrahlen.“ Theoretisch lässt sich so ganz genau analysieren, an welchen Stellen es wärmer ist im Regenwasserkanal – wo also Schmutzwasser hinzukommt und wo womöglich eine Abwasserleitung eines Haushalts falsch angeschlossen ist. „Wie viele Haushalte mit ihrem Schmutzwasser falsch an die Regenwasserkanäle angeschlossen sind, dazu gibt es bundesweit keine Daten, weil die Kommunen die Anschlüsse nicht generell abnehmen und überprüfen“, sagt Grüning. „Fest steht jedoch: Jeder falsche Anschluss ist einer zu viel!“
Das geeigneten Glasfaserkabel
Gerade forscht das Team also daran, wie man das Kabel in 200 bis 500 Meter lange Stücke unterteilen und praktisch verlegen kann. Außerdem laufen die ersten Umgebungsanalysen in den Projektstädten und eine NRW-weite Umfrage bei den Kommunen. Mit im Boot bei DETEK-T ist außerdem die Dr. Pecher AG. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV) fördert das Projekt, das bis Mitte 2019 läuft.
Origialmeldung:
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