Neue Dichtung wird im Projekt „Double-Seal“ an der FH Münster validiert.
Münster/Steinfurt (1. September 2021). Damit eine Dichtung wirklich dicht ist, ist viel Kraft notwendig. Nur dann passt sie sich bestmöglich an Rauigkeit und Welligkeit an. Doch bei Dichtungen, die vor allem für Kunststoffflansche – diese verbinden Kunststoffrohre – geeignet sind, ist das schwierig: Zu viel Kraft würde das empfindliche Material zerstören. Prof. Dr. Alexander Riedl von der FH Münster hat eine Lösung gefunden und eine neuartige, doppelt wirkende Dichtung entwickelt. Daraufhin hat er ein Patent angemeldet, das derzeit vom Patentamt geprüft wird. Jetzt gilt es, den Inhalt des Patents zu validieren – im Projekt „Double-Seal“ unter Federführung von Sabrina Benkhoff und Martin Lüttecke vom Fachbereich Physikingenieurwesen der Hochschule.
„Meine Idee ist es, eine weiche mit einer harten Dichtung zu verbinden. Ich bezeichne das als ‚Primary- und Secondary-Dichtung‘“, erklärt Riedl. Die „Primary-Dichtung“ verfügt über eine geringe Steifigkeit und besteht deshalb etwa aus Gummi. Sie stellt die vorrangige Dichtwirkung sicher. Die „Secondary-Dichtung“ hält dynamische Lasten von der „Primary-Dichtung“ fern, wodurch die Lebensdauer der Dichtverbindung deutlich erhöht wird. Sie besteht aus dem Material, das dem des Flansches entspricht. „Probleme mit Temperaturwechselbelastungen oder mit der chemischen Beständigkeit lassen sich dadurch vermeiden“, so der Wissenschaftler.
Sein Mitarbeiter Lüttecke hat jetzt die Aufgabe, die Dichtlösung in mehreren Varianten konstruktiv zu gestalten und zu bewerten – mit Blick auf die Abdichtfähigkeit, mechanische Funktion der beiden Dichtelemente und Nutzungsfreundlichkeit. „Danach werde ich die beiden besten Varianten konstruktiv optimieren. Parallel dazu bestimme ich, wie genau die ‚Primary- und Secondary-Dichtung‘ fest miteinander verbunden werden kann“, erklärt Lüttecke. Darauf basierend entstehen schließlich Prototypen, mit denen Benkhoff experimentelle Versuche durchführt.
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