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Startups aus NRW | DocuDiet

Startups aus NRW | DocuDiet2021-03-01T10:06:41+01:00

Kurzinterview mit DocuDiet-Mitgründer Dr. Christoph Carl Kling

Ausgezeichnete KI

Gründerteam von DocuDiet: Maryam Mehrazar und Dr. Christoph Carl Kling (v.l.) (Bild: TH Köln/Thilo Schmülgen).

© TH Köln | Thilo Schmülgen

Automatisierter Wissensaustausch in Unternehmen mit künstlicher Intelligenz. Vermeidung teurer Doppelarbeit und Verbesserung der Kommunikation: Das ermöglicht die Ausgründung DocuDiet der TH Köln. Mitgründer Dr. Christoph Carl Kling gewährt einen Einblick.

Lieber Herr Dr. Kling, können Sie unseren Leser*innen knapp beschreiben, was sich hinter der Idee von „DocuDiet“ verbirgt?

Wir automatisieren den Wissensaustausch in Unternehmen mit künstlicher Intelligenz, verbinden Mitarbeiter*innen und deren Wissen. Dadurch vermeiden wir teure Doppelarbeit und Fehler, und verbessern Kommunikation und Lernkurven. Auch bei Remote-Arbeit. Unsere KI ist in wenigen Stunden installiert, verbindet sich mit vorhandenen Dokumenten-Managern – und Arbeitsprozesse bleiben unverändert.

Wie ist die Idee für das Unternehmen entstanden?

Ich habe zu Wahrscheinlichkeitsmodellen für die Textanalyse promoviert und wurde für meine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Das Thema ist mir ans Herz gewachsen. Dann habe ich ein Team zusammengestellt und wir haben mit Akteur*innen aus unterschiedlichsten Bereichen gesprochen. Dabei haben wir gesehen, dass der Wissensaustausch in vielen Unternehmen immer noch aufwendig und unvollständig ist. Da künstliche Intelligenz Inhalte aus Texten erschließen kann, hatten wir die Idee, mit KI den Wissensaustausch einfacher und besser zu machen: Mitarbeiter*innen konzentrieren sich auf ihren Job, die KI beschreibt Arbeitsergebnisse und vernetzt Wissen und Mitarbeiter*innen durch aktive Empfehlungen basierend auf den persönlichen Arbeitsthemen. Und die KI schafft Transparenz, beschreibt, warum genau ein Dokument für eine*n Mitarbeiter*in relevant ist und zu welchen Arbeitsthemen man mit einer Kollegin oder einem Kollegen sprechen sollte. Das motiviert auch, Arbeitsergebnisse zu teilen um neue Empfehlungen zu erhalten.

Wie gestaltete sich die Finanzierung Ihrer Gründung? 

Bis Ende des Monats werden wir durch ein EXIST-Gründerstipendium finanziert. Die KI ist entwickelt, wir suchen aktuell Pilotkunden. Anschließend ist ein Investment durch einen Business Angel geplant. Bis dahin erfolgt die Finanzierung aus eigenen Mitteln.

Welche sind Ihre persönlichen Pro und Contra einer (Aus-)Gründung?

Die Abwechslung, die intensive Arbeit im Team, der direkten Kontakt zu Nutzer*innen, die Begeisterung, wenn man ein Problem gelöst hat – das ist enorm motivierend. Außerdem erfährt man viel Unterstützung – sei es von Accelerator-Programmen (bei uns: InsurLab Accelerator,  Future Champions Accelerator), oder von der TH Köln, deren Professorinnen und Professoren aktiv auf uns zugegangen sind und uns mit Praxis- und Fachwissen sowie Kontakten zur Seite stehen.

Klar ist aber auch: Urlaub und Freizeit hat man weniger. Und man muss Probleme in allen möglichen Bereichen lösen, braucht einen langen Atem.

Sie treffen den NRW-Wirtschaftsminister: Was würden Sie sich für das Gründungsland NRW wünschen?

Künstliche Intelligenz braucht Daten. Der Staat könnte deutlich mehr Daten unter offenen Formaten und freien Lizenzen zur Verfügung stellen. Auch eine starke Förderung freier Software würde Gründerinnen und Gründer unbürokratisch unterstützen.

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen dem DocuDiet-Team weiterhin viel Erfolg und Gesundheit!

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