„GEMEINSAM NACHHALTIG” denken, diskutieren und handeln
Seit 2023 lädt die Nachhaltigkeitsallianz für angewandte Wissenschaften NRW (NAW.NRW) während der Vorlesungszeit jeden zweiten Mittwoch im Monat von 17:15 – 18:30 Uhr zur Ringvorlesung „GEMEINSAM NACHHALTIG“ ein.
Die dringend notwendige Transformation in eine nachhaltigere Lebensweise ist nur als gesamtgesellschaftliche Anstrengung zu bewältigen. In der öffentlichen Ringvorlesung wird anhand von Schwerpunktthemen darüber diskutiert, wie diese Veränderung im Sinne der Nachhaltigkeit funktionieren kann. Dabei werden gesellschaftliche Veränderungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln der Natur- und Geisteswissenschaften beleuchtet. Neben Fachwissen werden auch Herausforderungen und Potentiale der einzelnen Themen aufgezeigt und auf verständliche Weise vermittelt. Schwerpunktthemen sind unter anderem Klimawandel, Energieversorgung, Raumfahrt und Architektur.
Die Live-Ringvorlesung findet an wechselnden Orten der beteiligten Hochschulen statt und ist zudem online über einen Livestream zu verfolgen. Alle an aktuellen Nachhaltigkeitsthemen Interessierte sowie Studierende und Mitarbeitende der Hochschulen, Bürger*innen, Schüler*innen sind herzlich eingeladen!
Hinweis: Wenn Sie an einem Termin der Ringvorlesung online teilnehmen und sich angemeldet haben, erhalten Sie am Vortag der jeweiligen Veranstaltung eine Email mit den Einwahl- und Zugangsdaten.
Die Vorträge der NAW.NRW Ringvorlesung im Überblick:
Nachhaltige Unkrautbeseitigung in der Landwirtschaft
durch Agrarrobotik und KI/Maschinelles Lernen
Mittwoch, 09. Oktober 2024, FH Aachen
Prof. Dr.-Ing. Stephan Kallweit
Die landwirtschaftliche Produktion von Nahrungsmitteln in Deutschland ist durch einen relativ hohen Automatisierungsgrad mit hoher Effizienz gekennzeichnet, der jedoch durch die relativ kleinen Anbauflächen und die unzureichende Digitalisierung in der Landwirtschaft nur schwierig zu erhöhen ist. Der Einsatz von moderner Robotik in Verbindung mit Technologien aus dem Bereich der KI kann hingegen den Automatisierungsgrad weiter erhöhen. So ist z.B. eine nachhaltige, ökologische Lebensmittelproduktion ohne Pflanzengifte und schädliche Rückstände möglich. Maschinelles Lernen (ML) unterscheidet Nutzpflanzen von Unkraut und lokalisiert den zu beseitigenden Schädling. Diese Technologie kann ebenfalls zur gezielten Applikation von Dünger oder zur Wasserversorgung eingesetzt werden, um Ressourcen zu schonen. Zusätzlich kann durch frühzeitige Erkennung des Gesundheitszustandes der Pflanzen ein effizienterer Gemüseanbau erfolgen. Die Kombination von Datenbanksystemen mit IoT-Sensorik, die den Zustand der landwirtschaftlichen Fläche inkl. der angebauten Pflanzen in Echtzeit widerspiegeln, können als ERP Systeme für den Landwirt dienen. Die Agrarrobotik dient sowohl zur Erfassung der Daten, als auch zur aktiven Beeinflussung der Pflanzen (Pflege, Ernte).
Die Agrarrobotik ist eine Zukunftstechnologie, die das Berufsbild des heutigen Landwirtes prägen wird und auch zur Attraktivitätssteigerung des Berufes beitragen kann.
Die Ringvorlesung findet an der FH Aachen, Raum C 102, Eupener Straße 70, 52066 Aachen, und digital statt.
Anmeldung hier.
Waldpädagogik und Lerngarten als Innovationen
für BNE! Was bleibt übrig?
Mittwoch, 13. November 2024, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Campus Münster
Prof. Dr. Sara Remke, Prof. Dr. Jörg Rövenkamp-Wattendorf
Anmeldung hier.
Unsichtbare Spuren: Umweltanalytik
und ihre Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung
Wie sich der Rechtspopulismus des Themas
Klimaschutz/Energiewende bedient!
Vergangene Termine der NAW.NRW Ringvorlesung 2023/2024
Nachhaltige Prozesse:
Welchen Beitrag kann die Biotechnologie leisten?
Mittwoch, 10. Juli 2024, Westfälische Hochschule
Prof. Dr. Katrin Grammann
Lebende Organismen werden bereits seit Jahrzenten in biotechnologischen Prozessen eingesetzt: Sie unterstützen beispielsweise die Aufreinigung von Gewässern, die Gewinnung von Metallen und finden Verwendung in der Lebensmittelproduktion. Mithilfe des Einsatzes gentechnischer Methoden ist es heute möglich, mit Mikroorganismen Treibstoffe, Kunststoffe, moderne Tenside und diverse Chemikalien herzustellen und nachwachsende Rohstoffe anstelle von fossilen Rohstoffen einzusetzen. Frau Professor Katrin Grammann lehrt Mikrobiologie und Metabolic Engineering an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen und gibt einen Überblick über aktuelle Anwendungen und Herausforderungen in der Biotechnologie. Sie erläutert, wie Mikroorganismen technisch weiterentwickelt werden, um einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten zu können.
Veranstaltungsort:
Westfälische Hochschule
Campus Recklinghausen
August-Schmidt-Ring 10
45665 Recklinghausen
Hörsaal A im Gebäude B
Wie viel Bergbau braucht der Mensch?
Beispiel Kupfer
Mittwoch, 12. Juni 2024, TH Georg Agricola Bochum
Prof. Dr.-Ing. Ludger Rattmann
Kupfer findet sich in vielen Dingen, die wir täglich verwenden, von Elektronikgeräten bis hin zu Wasserleitungen. Mittlerweile ist es so begehrt, dass ganze Bahnstrecken gesperrt werden müssen, weil Kupferkabel gestohlen werden. Doch woher kommt das Kupfer, das wir verwenden? Wird altes Metall wiederverwendet oder neues bergmännisch gewonnen? Wie lange werden wir noch auf den Kupferbergbau angewiesen sein, und wie können wir unseren Bedarf in den nächsten Jahrhunderten decken? Diese Fragen sind nicht nur von aktueller Bedeutung, sondern werfen auch einen Blick auf die Zukunft der Rohstoffgewinnung. Professor Dr.-Ing. Ludger Rattmann, Vizepräsident für Hochschulentwicklung an der Technischen Hochschule Georg Agricola, beleuchtet in seinem Vortrag nicht nur die technischen Aspekte der Kupfergewinnung, sondern auch deren ökologische und ökonomische Implikationen. Dabei wird er auf aktuelle Entwicklungen in der Bergbauindustrie eingehen und mögliche Alternativen zur traditionellen Kupfergewinnung diskutieren. Seine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet sowie sein fundiertes Fachwissen machen diesen Vortrag zu einem wichtigen Beitrag für alle, die sich für die Zukunft der Rohstoffversorgung interessieren.
Sind Stroh und Lehm Baustoffe mit Zukunft?
Nachhaltige und biobasierte Materialien in der Bauindustrie
Mittwoch, 15. Mai 2024, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin
Prof. Dr. Steffen Witzleben
Stroh und Lehm werden seit Jahrtausenden in allen Kulturen als Baumaterial verwendet. Doch die Anforderungen in der Bauindustrie sind gestiegen und viele moderne Materialien wie z. B. Stahlbeton wurden für unsere aktuellen Anforderungen entwickelt. Im Zuge des immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsgedankens in unserer Gesellschaft gehen wir heute bewusster mit Baumaterialien aller Art um und entdecken die großen Vorteile von nachwachsenden und nachhaltigen Materialien wie Lehm und Naturfasern wieder. Fehlende Standards in Produktion und Genehmigung erschweren aber bislang die breite Markteinführung. Professor Witzleben, Direktor des Instituts für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erläutert aktuelle Trends und präsentiert interessante Ergebnisse, wie nachhaltig und gleichzeitig modern gebaut werden kann.
Die Veranstaltung findet hier statt: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Hauptgebäude A, Audimax, Grantham-Allee 20, 53757 Sankt Augustin
Direkte Wasserstofferzeugung aus Sonnenenergie –
ein möglicher Baustein der Energiewende
Mittwoch, 10. April 2024, Rheinische Hochschule Köln
Prof. Dr. Jörg Lampe
Wasserstoff wird ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Energiesystems sein. Er ist umweltfreundlich herstellbar, gut speicherbar und flexibel einsetzbar. Wird er aus erneuerbaren Energien hergestellt, nennt man den erzeugten Wasserstoff „grün“. In diesem Vortrag wird zum “grünen Wasserstoff” ein kurzer Überblick gegeben sowie eine recht junge und vielversprechende Technologie zur grünen Wasserstofferzeugung näher beleuchtet: Die solar-thermochemische Wasserspaltung. Diese kann effizient und kostengünstig direkt aus Sonnenenergie Wasserstoff produzieren. Dabei wird die Sonnenstrahlung mit Spiegeln eingefangen, gebündelt und erzeugt eine Hitze von bis zu über 1000 °C. In einen Kreisprozess wird Wasserdampf in zwei Schritten direkt in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.
Prof. Lampe erklärt den Prozess und präsentiert Ergebnisse und Herausforderungen für den bisher am weitesten automatisierten Versuchs-Reaktor in Jülich.
Wege in eine nachhaltige Textil- und Bekleidungswirtschaft durch intensiven Forschungstransfer
Mittwoch, 10. Januar 2024, Hochschule Niederrhein
Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe
Die EU-Textilstrategie für nachhaltige Bekleidung fordert eine Transformation der Textil- und Bekleidungswirtschaft in Europa. In dem Vortrag wird anhand von Beispielen (Recycling, Nachhaltigkeit, Energiemanagement, emissionsfreie On-Demand-Produktion) erläutert, wie in enger Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, den In-Instituten und der Wirtschaft Prozesse und Produkte, aber auch Unternehmen zukunftsfähig werden.
Hier geht es zur Video-Aufzeichnung.
Solar Decathlon Europe 2021/22: Ein Blick auf das Bauen der Zukunft
Mittwoch, 13. Dezember 2023, Hochschule Düsseldorf
Prof. Dr. Eike Musall
Im Juli 2022 gewann das Team MIMO („Minimal Impact – Maximum Output“) der Hochschule Düsseldorf beim studentischen Wettbewerb „Solar Decathlon Europe 21/22“ (SDE) den vierten Platz. Unter der Leitung des Instituts für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung (In-LUST) bewarb sich das interdisziplinäre Team MIMO im Jahr 2019 zur Teilnahme am Wettbewerb und qualifizierte sich als eins von 18 Teams aus elf Ländern für den urbanen Zehnkampf für nachhaltiges Bauen und Leben in Wuppertal.
Ziel des SDE 21/22 war es, vor dem Hintergrund des Klimawandels und der zunehmenden Verstädterung die Energiewende in urbanen Quartieren voranzubringen. Der Vortrag beleuchtet, wie das Team MIMO die Aufgabe der Gebäudeaufstockung mit einem innovativen, nachhaltigen und vor allem energieeffizienten Gebäudekonzept gemeistert hat. MIMO zeigt wie sich Energieeffizienz, Nutzung von erneuerbaren Energien, ressourcenschonender Materialeinsatz, gemeinschaftliche Wohnräume, viel Tageslichteinfall, Regenwassernutzung, Urban Gardening sowie klimafreundliche Mobilität vereinen lässt.
Raumfahrt als Grundlage für das nachhaltige Management unseres Planeten
Mittwoch, 8. November 2023, FH Aachen
Prof. Dr. Ing. Bernd Dachwald
Dank einer umfangreichen Flotte von Satelliten sind wir heute in der Lage, die gesamte Erdoberfläche kontinuierlich zu beobachten und in verschiedenster Hinsicht zu vermessen. Viele der so gewonnen Daten sind elementar, um die Folgen des Klimawandels zu diagnostizieren, seinen zukünftigen Verlauf vorherzuberechnen, sowie die Wirkung von menschlichen Maßnahmen beurteilen zu können und die zukünftige Ressourcennutzung zu optimieren. Bei Umweltkatastrophen, wie Tsunamis, Hochwasser oder Waldbränden, können sich die Einsatzkräfte am Boden dank Satellitendaten ein schnelles Bild der Lage verschaffen und den betroffenen Menschen optimal helfen. Der Vortrag macht deutlich, dass ein nachhaltiges Management unseres Planeten ohne die Daten aus dem Weltraum nicht gelingen kann.
Hier geht es zur Video-Aufzeichnung.
Soziale Nachhaltigkeit: Was ist das?
Mittwoch, 11.Oktober 2023, Hochschule Hamm-Lippstadt
Prof. Dr. Anke Weber
Auf Instagram tritt ein Unternehmen gegen Rassismus ein. Eine kommunale Arbeitgeberin fordert explizit Menschen aller Nationen und Geschlechter auf, sich zu bewerben. Eine Sparkasse unterstützt Projekte, die gesellschaftliche Vielfalt fördern. Dies sind Beispiele was es heißt sozial nachhaltig zu
sein. Kunden, Investorinnen und Kreditgeber berücksichtigen zunehmend Nachhaltigkeitskriterien. Informationen über soziale Leistungen von Unternehmen, müssen daher transparent und frei verfügbar sein. Wie man bewerten kann „wie“ sozial nachhaltig eine Organisation tatsächlich ist,
zeigt dieser Vortrag.
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Brückentechnologien für nachhaltige Energieversorgung: Irrwege oder wichtige Beiträge zum Klimaschutz?
Mittwoch, 13. September 2023, TH Georg Agricola Bochum
Prof. Dr. Robin Wegge
Eine rasche Abkehr von fossilen Energieträgern ist von besonderer Bedeutung, denn ein wesentlicher Teil der menschlichen CO2-Emissionen resultiert aus der energetischen Nutzung dieser. Auf dem Weg zu einer vollständigen Versorgung durch erneuerbare Energien sind jedoch komplexe Herausforderungen zu bewältigen. Daher soll diese Transformation durch den den Einsatz klimafreundlicherer, fossiler Brückentechnologien erleichtert werden.
Der Vortrag fasst den aktuellen Stand der deutschen Energiewende zusammen und veranschaulicht anhand viel diskutierter Beispiele, inwieweit diese Brückentechnologien tatsächlich notwendig sind, oder der Transformation vielleicht sogar im Wege stehen.
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Das “E” in ESG macht den Unterschied. Umweltrisiken in und für Unternehmen
Mittwoch, 14. Juni 2023, Rheinische Hochschule Köln
Prof. Dr. Stefan Vieweg
„ESG“ wird inflationär verwendet, doch der Intention nicht immer entsprochen. Das „E“ wie „Environment“ ist entscheidend: Offensichtlich betreiben viele Unternehmen Greenwashing, und erhöhen damit Umwelt- und Unternehmensrisiken. In diesem Vortrag wird diese Diskrepanz aufgegriffen und konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt.
Weitere Informationen hier.
Der Klimawandel aus kinderrechtlicher Perspektive | Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit
Mittwoch, 10. Mai 2023, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Der Klimawandel aus kinderrechtlicher Perspektive
Prof. Dr. Kerstin Rosenow-Williams, H-BRS
Kinder sind weltweit am stärksten von den globalen Klimaveränderungen betroffen. Wie ihre Rechte in Zeiten des Klimawandels mit Hilfe der von 196 Staaten unterzeichnete UN-Kinderrechtskonvention verwirklicht werden können, ist Gegenstand des Vortrags von Prof. Kerstin Rosenow-Williams. Anhand empirischer Daten von UNICEF zur Situation der Kinder weltweit, wird die Herausforderung der sozialen Nachhaltigkeit im Kontext der Klimawandelanpassung interaktiv diskutiert.
Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit – Perspektiven einer ökologisch-kritisch-reflexiven Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Frieters-Reermann, katho NRW
Das Thema des Vortrages sind drei Dimensionen einer ökologisch-reflexiven Sozialen Arbeit.
- Die psychosoziale Dimension: Wie wirken sich Umwelt- und Klimakrisen auf die mentale und psychische Gesundheit aus? Welche psychosozialen Handlungsansätze können diese Dynamiken adressieren und die individuelle Resilienz stärken?
- Die politische Dimension: Welche politischen, rechtlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen begünstigen Umwelt- und Klimarisiken? Welche Handlungsansätze können diese strukturellen Rahmenbedingungen adressieren?
- Die pädagogische Dimension: Welche kollektiv tief verankerten Werte, Sichtweisen und Normen begünstigen Umwelt- und Klimarisiken? Welche pädagogischen Handlungsansätze können auf diese einwirken?
Hier geht es zur Video-Aufzeichnung.