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Startups aus NRW | alyme

Startups aus NRW | alyme2018-11-21T16:00:29+01:00

Kurzinterview mit alyme-Mitgründer Gabriel Schmitz

Fotorealistische 3D-Visualisierungen

© alyme

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Um digitale Versionen unterschiedlicher Materialien zu erstellen, wurden diese bisher teils in aufwändiger Handarbeit hergestellt. Um das zu ändern, hat das Startup alyme nun eine Methode entwickelt, um unterschiedliche Oberflächen in kürzester Zeit fotorealistisch digital zu erfassen.

Herr Schmitz, beschreiben Sie doch bitte einmal kurz was Sie machen.

Der industrielle Einsatz von3D-Visualisierungen hat sich in weniger als zwei Jahrzenten weg vom avantgardistischen Status „Special Effects“ hin zu einem allgemein verbreiteten, oft schlichtweg erwarteten Standard entwickelt. Weltweit gewinnen 3D-Visualisierungen branchenübergreifend immer mehr an Bedeutung. Die Unterhaltungsindustrie, in Form von Videospielen und Spielfilmen, arbeitet bereits großteilig mit computergenerierten Szenerien. Auch Kreativagenturen setzen besagte Bildgebung vielseitig zur bewerbungumsatzstarker Produktgruppen ein. Zusätzlich werden im Bereich der virtuellen Produktentwicklung 3D-Techniken zur Begutachtung von digitalen Prototypen eingesetzt, um schon vor der Realisierung potentiellen Fehlerquellen entgegenzuwirken. Selbst Museen und Archive arbeiten mehr und mehr an der Digitalisierung von historischen Schätzen und Kunstwerken zur Erhaltung und Konservierung.

Um dem geforderten Grad an Realismus gerecht zu werden, werden möglichst akkurate Beschreibungen der Geometrie und der optischen Materialeigenschaften benötigt. Die geometrischen Daten liegen oft als CAD Daten vor oder können mit einem von vielen 3D-Scannern digitalisiert werden. Die optischen Materialeigenschaften werden jedoch in zeitlich intensiver, aufwändiger Handarbeit hergestellt. Die Daten stellen lediglich eine grobe Approximation dar, die wenig bis gar nichts mit den physikalisch messbaren Eigenschaften des Materials zu tun hat.

Wir haben ein Messsystem entwickelt, das in der Lage ist reale Materialoberflächen vollständig und in kürzester Zeit zu vermessen. Die Ergebnisse können sofort in jeder 3D-Visualisierungssoftware eingesetzt werden. Wir bieten unseren Kunden einen individuellen Materialscanservice und den Zugang zu einer universellen Materialdatenbank. Dadurch sparen sie Zeit und Personal, erhalten gleichzeitig konstant höchste Qualität und können unsere Materialdaten hürdenfrei in ihren bestehenden Workflow integrieren – die lästige Handarbeit entfällt.

Wir haben die Vision mit unserem Materialscanservice und unserer Materialdatenbank eine zentrale Anlaufstelle für die Computer Generated Imagery (CGI) Branche zu schaffen, die international für höchste Qualität steht.

Wie kam es überhaupt zur Ausgründung?

Die Idee zu alyme hatten wir gemeinsam am Ende eines Hochschulforschungsprojektes. Die Forschungsergebnisse waren sehr vielversprechend, wären aber wirtschaftlich nicht weiterverwendet worden, da unser Industriepartner keine weiteren Kapazitäten hatte um diese zu übernehmen. Da wir ein zu großes Potential in der Idee gesehen haben, haben wir beschlossen das Ganze auszugründen.

Wie lang hat der Prozess gedauert – von der Idee zur Marktreife?

Der gesamte Entwicklungsprozess, von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt hat etwa 4 Jahre in Anspruch genommen. Natürlich befindet man sich bei so einem hochtechnologischen Thema aber immer in der Weiterentwicklung.

Welche war eure wertvollste Erfahrung im Prozess der Gründung?

Es kam bei uns in der stressigen Gründungsphase noch zu Umstrukturierung im Gründungsteam, was uns gezeigt hat wie essentiell wichtig es ist, dass alle Gründer die gleiche Vision teilen und an einem Strang ziehen.

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen dem alyme-Team weiterhin alles Gute!

Gabriel Schmitz hat sein Masterstudium der Medientechnologie im Frühjahr 2017 an der Technischen Hochschule Köln abgeschlossen. Zeitgleich hat er als wissenschaftlicher Mitarbeiter maßgeblich zum Erfolg mehrerer Forschungsprojekte im Bereich der Computergrafik, Computersimulation und Bildverarbeitung beigetragen. Im Zuge dessen hat er Echtzeit-Softwarekomponenten entwickelt, die durch einen Industriepartner lizensiert und in dessen CAD-Software integriert wurden. Er war Hauptinitiator zahlreicher VR Projekte in der Computer Graphics Group der TH Köln. Zusätzlich gehörte das Anleiten von Übungsgruppen zum Thema Computergrafik zu seinen täglichen Aufgaben. Heute ist er einer der Gründer der alyme UG, einer Ausgründung aus der TH Köln, gefördert durch das Programm START-UP-Hochschul-Ausgründungendes Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energiedes Landes Nordrhein-Westfalen.

Sebastian Kalkhoff schloss sein Masterstudium der Medientechnologie im Jahr 2017 ab. Neben seinem Studium war er über 5 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Köln tätig. Seine Aufgabenschwerpunkte umfassten hier die Entwicklung von Messaufbauten zur Erfassung optischer und physikalischer Materialparameter, sowie die Planung und Betreuung von Lehrveranstaltungen in der Computergrafik. Außerdem war er signifikant in die Projektplanung und Umsetzung von mehreren Drittmittelprojekten, sowie ins Controlling involviert. Heute ist er einer der Gründer der alyme UG, einer Ausgründung aus der TH Köln, gefördert durch das Programm START-UP-Hochschul-Ausgründungen des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Frühjahr 2018.

Die TH Köln hat uns bei unserem Ausgründungsvorhaben tatkräftig unterstützt. Vor allem bei der Suche nach einem passenden Förderprogramm für die Finalisierung der Technologie und anschließende Ausgründung wurden wir sehr unterstützt. Wir stehen weiterhin mit der Hochschule im Kontakt und hoffen auch in Zukunft auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Form von Forschungsprojekten.

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