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Pflegende Angehörige

EvH RWL untersucht Möglichkeiten der Unterstützung für pflegende Angehörige.

Projekt der EvH RWL untersucht, was Kommunen für pflegende Angehörige tun können (Bild: Pexels).

© Pexels

Bochum, 29. Januar 2018. Das Forschungsvorhaben „Regional differenzierte Analyse von unterstützenden Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige in NRW und ihrer Entstehungszusammenhänge“ wird im Rahmen des „Landesförderplans Alter und Pflege 2016-2017“ gefördert. Federführung bei der Analyse von wohnort- und bürgernahen Konzepten hat Prof. Dr. Irene Gerlach von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL). Vier Kommunen haben sich durch passgenaue Konzepte hervorgetan und übernehmen Modellfunktion: Essen, Recklinghausen, Remscheid und Höxter.

Der demographische Wandel führt zu einem wachsenden pflegerischen Bedarf. Die somit steigende Zahl von pflegenden Angehörigen ist mit der Gefahr von gesundheitlichen und persönlichen Risiken und Problemen konfrontiert. Und auch die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen diese Pflege geleistet werden muss, ändern sich: steigende Mobilitätsanforderungen, eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen, ein späteres Renteneintrittsalter.

Die Herausforderungen für pflegende Angehörige, wachsende Vereinbarkeitskonflikte zwischen Pflege und Beruf sowie die zugehörigen Lösungen auf kommunaler Ebene sind Ansatzpunkte des Projektes, das durchgeführt wird vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP), Forschungsschwerpunkt an der Evangelischen Hochschule RWL.

Kommunale Ebene im Fokus

In den letzten Jahren ist die kommunale Ebene als entscheidender Gestalter in den Mittelpunkt gerückt: Kommunen sind benannt als zentrale Anbieter für bürger- und wohnortnahe Konzepte für Pflegende und pflegende Angehörige.
Mit Blick auf NRW lässt sich drei Jahre nach Einführung des neuen Alten- und Pflegegesetzes feststellen, dass der Einsatz der Kommunen in diesem Bereich sehr unterschiedlich ausfällt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens haben sich vier Kommunen durch passgenaue Unterstützungs- und Entlastungsangebote hervorgetan: Remscheid, Essen, Kreis Recklinghausen und Kreis Höxter.

Kommunen mit Vorbildcharakter

Die Modellkommune Remscheid verfügt beispielsweise über zehn Begegnungs- und Beratungszentren. Zudem wurden durch den „Runden Tisch 50 +“, der ein Netzwerk aus 40 Verbänden schafft, die Teilhabechancen der älteren Menschen erhöht.
In Essen erfolgt die Beratung für pflegende Angehörige in enger Kooperation mit den Krankenkassen in den Stadtteilen.

Das Versorgungsnetzwerk „NAEHE“ in Essen-Steele ist ein positives Beispiel für ein lokales Unterstützungsangebot zum selbstbestimmten Leben für Hilfsbedürftige. Recklinghausen zeichnet eine dezentrale, zugehende und kultursensible Beratung aus, die koordiniert und fachlich begleitet durch den Kreis in den zehn Beratungsstellen kreisweit stattfindet.
Neben einer übersichtlichen und informativen Internetpräsenz stellt der Kreis Höxter mit dem Netzwerk Pflege ein sehr gutes Beispiel für eine funktionierende Koordination aller Pflegeakteure dar.

Ergebnisse NRW-weit anwenden

Das Projekt verspricht nachhaltige Erkenntnisse dazu, wie sich Kommunen durch regionale Konzepte der Herausforderung des steigenden Pflegebedarfs stellen können. Die in den Modellkommunen analysierten Kooperationen bieten Anknüpfungspunkte mit Vorbildcharakter. Über sie kann somit sowohl die Situation pflegender Angehöriger als auch mittelbar der hilfsbedürftigen und älteren Menschen verbessert werden.

Origialmeldung:
https://www.evh-bochum.de/artikel/wie-unterstuetzen-kommunen-pflegende-angehoerige.html

Ansprechpartnerin:
EvH RWL
Mitarbeiterin Presseabteilung
Julia Gottschick
+49 (0)234 36901 123
gottschick@evh-bochum.de

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2018-03-27T12:37:50+02:0029.01.2018|Kategorien: Gesellschaft, Gesundheit & Pflege|Tags: |

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